Freitag, 29. Januar 2010

The Third & The Seventh

Ich weiß, normalerweise zeigen wir euch "nur" Musikperlen, aber heute muss ich damit brechen. Diese Video ist vollkommen unglaublich, so etwas habe ich noch niemals gesehen. Davon können selbst die großen Hollywoodstuios noch etwas lernen. Und alles erschaffen, von nur einem einzigen Menschen: Alex Roman. Ich bin überwältigt.

The Third & The Seventh from Alex Roman on Vimeo.

Mittwoch, 27. Januar 2010

K'naan

Von diesem 32-Jährigen werden wir in Zukunft noch sehr viel hören. Schließlich stammt von ihm der offizielle Fußball WM-Song 2010. Einer der sich auch mal hören lassen kann und der mir auch länger im Gedächtnis bleiben wird, als dieser naja, sagen wir, andersartige Track von Shaggy 2006 (verdammt, wie hieß der nur...).
Mir gefällt aber die Albumversion besser als der veränderte WM-Song. Aber entscheidet selbst! Noch etwas zur Geschichte K'naans:

Kaynaan Warsame, so sein wirklicher Name, erblickte 1978 das Licht der Welt in der somalischen Hauptstadt Mogadischu. Zu diesem Zeitpunkt erschütterten bereits seit über einem Jahr Unruhen das ostafrikanische Land. Wenige Jahre folgte er seinem Vater in die USA und später siedelte die gesamte Familie nach Kanada über.

Beziehungen ermöglichen K'Naan 1999 erstmals einen Auftritt vor dem UN-Flüchtlingskommissar. Vor einer dessen Reden darf K'Naan zum Mikrofon greifen. In einer Spoken Word-Performance übt er harsche Kritik am Verhalten der Vereinten Nationen in der Somalia-Frage. Youssou N'Dour hört den wütenden jungen MC, zeigt sich von dessen Auftritt schwer beeindruckt und lädt ihn ein, an seinem Album "Building Bridges" (2001) mitzuwirken. Eine weltweite Tour schließt sich an.

2005 überschlagen sich die Ereignisse. Gemeinsam mit Mos Def und Talib Kweli begibt sich K'Naan auf "BreedLove Odyssey"-Tour. Er nutzt die Gelegenheit, sein eigenes Album "The Dusty Foot Philosopher" zu bewerben, das 2006 mit einem Juno-Award für die Rap-Aufnahme des Jahres ausgezeichnet wird.

2009 legt K'Naan mit "Troubadour" nach. Auch hier sind wieder alte Bekannte wie Mos Def, Damian Marley und Chali 2na mit von der Partie. Kollegen aus poppigeren (Adam Levine von Maroon 5) oder noch härteren (Metallicas Kirk Hammett) Gefilden erweitern das musikalische Spektrum.

Kritiker feiern K'Naans Musik als "gelungene Kombination aus den Werken Bob Marleys, zeitgenössischem amerikanischen Conscious-Hip Hop und kraftvoller Protest-Poesie". Seine Vorliebe für Fela Kuti und Bob Dylan bleibt nicht verborgen. Afrikanische treffen auf amerikanische Klänge, Reggae auf Rap und ich finde es absolut hörenswert!

Dienstag, 26. Januar 2010

Fettes Brot

"Jein", mit dieser Single gelingt es Fettes Brot sich endgültig in der deutschen Musikszene zu etablieren. “Soll ich’s wirklich machen oder lass ich’s lieber sein?” – Die Hitsingle “Jein” beisst sich 1996 ein halbes Jahr in den Charts fest.

Und diese "Jein"-Version mit dem kleinen Anhänsel "2010" gibt es bereits als Singledownload, extra für die zwei bald erscheinenden Alben "Fettes" und "Brot".

Übrigens, jetzt ratet mal, wer Support Act für die kommende "Fettes Brot" Tour ist. Viel Spass beim Googlen... :)

Mittwoch, 20. Januar 2010

Scala and Kolacny Brothers

Immer wieder schön Musik zu finden, die Menschen berühren kann, ohne ins Kitschlager abzudriften. Dies gelingt einem Frauenchor aus dem belgischen Aarschot unter der Leitung der Brüder Kolacny. Seit 1996 intonieren sie bekannte Popsongs, meist mit schlichten Klavierarragements und es klingt hervorragend. Doch macht euch einfach selber ein Klangbild. Ihre offizielle Seite ist sehr zum empfehlen, achtet besonders auf mögliche Tourdaten, auch hier in Deutschland. Ich hab mich mal für die Version von "Creep" entschieden, weil ich es sogar besser als das Orginal von Radiohead finde.

Und ja, ihr habt richtig gehört, es ist der Frauenchor aus der Raiffeisenwerbung, der den Mia Titel "Hungriges Herz" singt...

Donnerstag, 14. Januar 2010

Gris

Der eher sperrig klingende Name GRIS ist ein Writer-Kürzel, denn anfangs bestand GRIS Welt vor allem aus Farben, Copics, Buchstaben und Charakters. Seine erste Platte war von Public Enemy. Danach folgten Roots, Hieroglyphics, Freestyle Fellowship, Pharcyde, und Beatnuts als wegweisende Einflüsse. Diese waberten durch GRIS Kopfhörer oder Boxen. Davon inspiriert fing er 1992 zusammen mit Team Avantgarde, damals noch Kryptonasen, mit dem Freestylen an und schrieb erste Texte. Dadurch lernte er auch Meyah Don kennen.

2001 bringt er mit Meyah Don sein erstes Album „Hirnpflox“ auf Royal Bunker heraus. 2003 folgt sein Solo-Album „ProGRISiv“ ebenfalls beim Bunker. In diesem Berliner Trainingslager konnte GRIS in aller Ruhe seinen Exoten-Status kultivieren.

2005 folgt sein Album „Kunststück“, welches in der Retrospektive noch oft die verwunderte Frage: „Wattn ditte fürn Beat, wattn dit fürn MC?“ nach sich ziehen wird.

2004 lenkt GRIS seine Talente in eine berufliche Richtung: er studiert Kunst auf Lehramt und gibt Nachhilfe-Unterricht in einem Nachhilfeinstitut. 2007 finden sich Team Avantgarde, Meyah Don, Wakka und GRIS bei dem frisch gegründeten Label Edit zusammen. Edit wirft als Plattform ein Spotlight in den unübersichtlichen Berliner Untergrund und gehört zu den wenigen Hip Hop Labels der Stadt, die ein Berlin abseits der gängigen Battle-Klischees repräsentieren. Dieses Berlin, das Skillz, Haltung und Inhalt gleichermaßen zum Standard erhebt, ist schon lange da. Sollte man den Prognosen glauben, kommt nun möglicherweise eine Zeit, wo es auch gehört wird. Vorsorglich hat GRIS sein drittes Album „Schwarzweiss in Farbe“ aufgenommen, das am 23.Oktober über Edit erschien.

Dienstag, 12. Januar 2010

Donato

Eine Momentaufnahme markierte den Grundstein für das, was seither vom Dortmunder Donato zu hören ist: gehaltvolle Songs fernab jeglicher Szene-Klischees. Der 26-Jährige machte bundesweit erstmals durch seinen Beitrag auf “Momentaufnahmen 3″ (2004) von Produzent, DJ und Labelbetreiber Roey Marquis II. auf sich aufmerksam.

Nach weiteren Songs mit zahlreichen anderen namhaften Akteuren veröffentlichte Donato Ende 2006 gemeinsam mit Inferno79 die Kollabo-LP “Mond-Licht-Schatten”, die innerhalb der Szene immer mehr zu einem kleinen Liebhaberstück avancierte.

Das Zweitlingswerk des Dortmunders nach vierjähriger Soloabstinenz erschien im Dezember 2009 und trägt den Titel „Angst“. Es dokumentiert einen streckenweise dramatischen Lebensabschnitt des Dortmunders, der bestimmt wurde von einer Emotion, die immer häufiger zu Tage tritt im Wettlauf um das beste Leben, den sichersten Arbeitsplatz und den ruhigsten Rückzugsort.

Auch der fünfzehn Track starke Longplayer ist in seinem Verlauf nicht vorhersehbar. Dynamisch, gehaltvoll, fokussiert und vor allem emotional, jedoch auch mit einer gehörigen Portion Ironie präsentiert sich der Dortmunder auf seiner zweiten Platte, die in anderthalb Jahren Entstehungszeit zum bisherigen Höhepunkt seiner musikalischen Laufbahn heranreifte.